Sonntag, 4. Dezember 2011

Alltag

Jetzt habe ich mich schon wieder lange nicht gemeldet, was wohl vor allem daran liegt dass es wiedermal nicht viel neues zu berichten gibt. Deswegen werde ich mal versuchen, meinen Alltag hier etwas zu beschreiben.
Um den Text nicht ganz so langweilig zu gestalten habe ich ein paar Bilder reingemacht, die ich die Zeit über in Nanjing geschossen habe. Dabei sind sowohl campusnahe Dinge wie auch Xinjiekou, ein zentraler Straßenabschnitt zu sehen.






Montags hatten wir bisher immer eine Vorlesung. Die Professorin hat sich aber entschlossen damit aufzuhören, da ihr Englisch zu schlecht ist. Somit haben wir Montags wieder frei, um uns reichlich für den Dienstag ausruhen zu können. Da haben wir nämlich „Introduction to China“, unseren Lieblingskurs. Hier werden uns Dinge über China beigebracht, die wir entweder schon wissen oder nach einer 15 minütigen Wikipedia Recherche wissen würden. Diese Woche haben wir zum Beispiel gelernt, dass in China mit Essstäbchen gegessen wird. Mittwochs haben wir wieder Freizeit, haben aber eigentlich genug damit zu tun uns auf unseren Kurs am Donnerstag vorzubereiten.
Da wir dort nur drei Studenten sind, schickt uns der Professor immer ein Kapitel eines Buches das wir lesen sollen, um dann darüber zu reden. Leider ist das Buch ziemlich schwierig (und schlecht) geschrieben und wir verstehen ziemlich wenig. Wenn wir am Donnerstag beim Professor sitzen, hält er eine Präsentation über das Kapitel und geht absolut nicht auf unsere Fragen ein. Donnerstag abends geht es dann in Ellen's da sich dort immer viele Ausländer und Freunde treffen. Für viele ist das der Start ins Wochenende, ich habe aber am Samstag noch meine vier-stunden Vorlesung. Der Professor hier spricht zwar gutes Englisch, verbringt aber die meiste Zeit damit den chinesische Sutdenten zu erzählen, wie schlecht sie sind. Außerdem fällt hier am meisten auf, dass die Kurse absolut keinen roten Faden haben. Jedes mal wenn etwas inhaltliches vermittelt werden soll, ist es so als ob er von vorne anfangen würde. Und am Ende geht man genauso schlau raus wie vorher.








Zwischen den ganzen Vorlesungen und der Freizeit muss natürlich auch noch gegessen werden. Häufig gehen wir in der Mensa essen, langsam lernen wir auch wie man dort welches Gericht bestellt. Öfters gehen wir aber auch Off-Campus essen, da man dort für nur wenig mehr Geld besseres Essen bekommt. Gestern waren wir bei einem All You Can Eat Japaner, bei dem die Gäste um eine große Stahlplatte herumsitzen, auf der die bestellten Sachen frisch gekocht werden. Der Koch benutzt dabei hauptsächlich zwei Spachtel ähnliche Werkzeuge, mit denen er alles zubereitet, egal ob Steak, Reis, Nudeln oder Muscheln. Das Highlight war eindeutig der Nachtisch: gebratene Bananen mit Eis, die in einer Wolke aus verdampften Alkohol flambiert werden (was in einer ca. ein Meter hohen Stichflamme resultiert). Nach zweieinhalb Stunden Völlerei rollten wir dann ins Taxi, den Rest vom Abend verbrachten wir mit Verdauen.